Abschied 1. November 2020
Posted by josefbutscher in Gedicht mit Foto.Tags: Erinnerung, Nebel, Regen, Schweigen, Sommertag, Spuren, verwelken, Weg, Wind
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Nun, da der Sommertag abgetreten,
schleicht sich der Nebel ran ungebeten,
flüstert der Wind, nieselt der Regen.
Sacht klettert Schweigen über die Fluren
und verwischt der Erinnerung Spuren.
Jeder eilt dem Verwelken entgegen.
Josef Butscher
Ihr Wolken 1. März 2020
Posted by josefbutscher in Gedicht mit Foto.Tags: Frost, gelingen, Glieder, Gott, Weg, Wind, Wolken
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Ihr Wolken,
was denkt ihr wohl,
die ihr wanderfreudig und flüchtig
auf mich herabschaut?
Was geht’s euch an, Wolken,
ihr wisst nicht, wie es mir geht.
Es breitet sich Frost
aus in meinen Gliedern.
Ihr Wolken werdet bald verwehen.
Ich aber soll den Tag bestehen.
Ohne den,
„der Wolken, Luft und Winden
gibt Wege, Lauf und Bahn“,
wüsste ich nicht.
wie das gelingen soll.
Josef Butscher
Nicht zurück 1. Juni 2017
Posted by josefbutscher in Gedicht mit Foto.Tags: Grün, Sonne, Spuren, Strand, Vergangenheit, Wiese, Wind, Zukunft
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Geh nicht an den Strand zurück,
alte Spuren zu suchen!
Der Wind der Vergebung
hat den Sand längst wieder glattgestrichen.
Geh nicht zurück auf die Wiese,
alte Fährten auszumachen!
Die Sonne der Gnade
hat das Grün längst wieder aufgerichtet.
Vergangenes ist gelöscht.
Nun übe die Zukunftsschritte!
Josef Butscher
Ich schreibe 1. Februar 2017
Posted by josefbutscher in Gedicht mit Foto.Tags: Blut, Freundschaft, Himmel, Hoffnung, Liebe, Schlange, Schnee, Schreiben, Wind
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Ich schreibe rosaschöne Liebesworte
Ich schreibe liladunkle Kummerworte
Ich schreibe grüngetupfte Hoffnungsworte
Ich schreibe rostbraun scharfe Trennungsworte
Ich schreibe glänzendgoldne Freundschaftsworte
Ich schreibe wahngeschwärzte Gefängnisworte
Ich spielte mit der Schlange
Ich nippte ihr Blut
Karzinom Schuld durchpulst meine Adern
Das Blut schreit zum Himmel
Und siehe
der Wind flockt Schnee auf die Erde
Und ich schreibe
schreibe fortan vom Schnee
Josef Butscher
Manchmal bin ich im Zweifel 1. Februar 2017
Posted by josefbutscher in Gedicht mit Foto.Tags: Enttäuschung, Gott, Gras, Meinung, Spielfeld, Umwege, Versprechungen, Wind, Zweifel
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Manchmal bin ich im Zweifel.
Unsicherheit schleicht sich ins Gemüt.
Überall Wegrichtungen,
Meinungen, Versprechungen.
Ich sehe, wo eine Wegrichtung beginnt.
Wo wird sie enden?
Ich achte jede Meinung.
Wie bilde ich mir meine eigene?
Ich höre viele Versprechungen.
Welche ist ernst zu nehmen?
Gott, der du immer eindeutig bist
und über allen Zweifel erhaben,
ich möchte
nicht
wie Gras im Winde schwanken,
nicht
ständig durch Umwege Zeit verlieren,
nicht
erst nach Enttäuschung klug werden,
nicht
als Verlierer das Spielfeld des Lebens verlassen.
Gott, solange ich lebe, bin ich Zweifeln ausgesetzt.
Doch ich glaube, dass du mein Zögern
in Entschiedenheit verwandeln wirst.
Darüber besteht kein Zweifel.
Josef Butscher
Das neue Jahr 1. Januar 2017
Posted by josefbutscher in Gedicht mit Foto.Tags: Ebenbild, Gesicht, Gottes Plan, Jahr, Landschaft, sinnerfüllt, Sturm, Wind, Zeit
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Noch ist das neue Jahr,
dem du dich anvertraust,
der regungslosen Landschaft gleich,
von keinem Sturm zerzaust.
Doch grollt Gewitterfront
– vielleicht, ich weiß es nicht –
und pfeift und zerrt der Wirbelwind
und bläst dir ins Gesicht:
Gedenke, jeder Tag
ist gut und sinnerfüllt,
weil er geheimnisvoll dich formt
zu Gottes Ebenbild.
Du weißt: Die Zeit ist reif.
Vollendung ist zu sehn.
Sag ja zu Gottes Plan! Du weißt:
Die Zeit ist reif – und schön.
Josef Butscher
Alle Tage 1. Januar 2017
Posted by josefbutscher in Gedicht mit Foto.Tags: Anker, Feld, Feuer, Fragen, heilig, Himmel, Jahr, Knospe, Monat, rätselhaft, Stimme, Tag, Wasser, Wind
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Manche Tage werden zum Feuerschweif
und erleuchten den Himmel,
manche zum Gewitter und Erdbeben.
Manche Tage werden zu Wasser
und befeuchten die Felder,
manche erstarren zu Zement.
An manchen Tagen
wirst du um Monate jünger,
an anderen alterst du um Jahre.
An manchen Tagen
springen die Antworten auf wie Knospen,
an anderen bleiben dir schon die Fragen
als Pfeile im Körper stecken.
Ob du ruhst, gehst, fliegst, fällst:
Du bist Würfel und der Gewürfelte,
Arbeit und Schlaf,
Strömung und Ankerplatz,
Wolke und Wind,
Aussaat und Frucht,
Notenschrift und Stimme.
Und das immer zugleich.
Nach satter Vergangenheit
wartet die hungrige Zukunft.
Alle Tage sind unantastbar,
rätselhaft, heilig.
Josef Butscher
Zeitlos 2. Oktober 2016
Posted by josefbutscher in Meditation mit Foto.Tags: Stille, Wind, zeitlos
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Zeitlos
säuselt der Wind,
bewegt sich
von Stille zu Stille,
erweckt zum Schweigen,
verheimlicht nichts.
Zeitlos
säuselt der Wind.
Josef Butscher
Sich an Gott anlehnen 2. Oktober 2016
Posted by josefbutscher in Gedicht mit Foto.Tags: Baum, Blatt, Borke, Geist, Gott, Luft, Ruhe, Wind
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Sich an Gott anlehnen
wie an die gerillte Borke eines Baumes,
markant und doch bequem;
bei ihm Halt suchen,
nichts erzählen, nichts erbitten,
nur schweigend verweilen
und auf den Wind des Geistes hören
wie auf das Flüstern der Blätter,
den Hauch des Geistes einatmen
wie Grünluft,
wissend: ER ist da.
Sich an Gott anlehnen,
Halt suchen
und bei ihm Ruhe finden.
Josef Butscher
Windschrift 1. September 2016
Posted by josefbutscher in Haiku.Tags: Dauer, Sand, Vergänglichkeit, Wind
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Windschrift im Sande,
lesbar von den Wachsamen.
Nichts ist von Dauer.
Josef Butscher